1. + 4. Rang: Judith + Rolf Bischofberger, Büriswilen, Oberegg

„Ich weiss, dass sich ihr Erhalt lohnt“

Beim Sunnehof treffen die Kantone Appenzell Ausserrhoden, Innerrhoden und St. Gallen zusammen. Scheinbare Grenzen werden hier leicht überschritten. Das gilt auch für den Biohof von Rolf und Judith Bischofberger. Die Bischofbergers sind schon seit den frühen 1990er Jahren Biobauern und damals schmunzelten die Nachbarn noch darüber. Die Gesichter der beiden dürften vielen vom St. Galler Bauernmarkt her bekannt sein. Vor allem Liebhabern von Lammfleisch. Doch seit zwei Jahren tritt das Bauernpaar etwas kürzer. Schafe gibt es keine mehr. Denn keines ihrer inzwischen zwei erwachsenen Kinder möchte den Hof übernehmen. Rolf Bischofberger sagt dazu: „Jeder Mensch muss im Leben seinen eigenen Weg finden.“ Die Arbeitsreduktion hindert das Paar aber nicht daran, sich weiterhin über die Biodiversität Gedanken zu machen. Der Hausgarten ist ein kleines Paradies mit vielen Nischen, wo auch weniger wirtschaftlich interessante Pflanzen ihren Platz finden. Ein kleines Paradies – zumindest für die Kleintier-Welt und Insekten – dürften auch die zwei angemeldeten Hecken sein. Eine der Hecken, ist noch jung und wurde mit Hilfe des WWF in einem Wiesentobel mit einem Bach ohne Namen angelegt. Die Senke ist beachtlich gross und bietet viel Platz für den Aufbau einer extensiven, grossen Hecke. Sie beherbergt 18 Heckenpflanzenarten und verfügt über grosszügige Kleinstrukturen. 500 Pflanzen wurden mit Hilfe von freiwillig Engagierten gesetzt. „Die Brutkästen habe ich selber gezimmert und nicht nur hier aufgestellt“, erklärt Rolf Bischofberger. Bischofbergers zweite Hecke ist mit 31 Arten unübertroffen. Sie ist mindestens vier Meter breit und über 150 Meter lang. Weil sie nach ihrem Krautsaum und den Heckpflanzen in Richtung Süden plötzlich sehr steil abfällt sind alle Teile permanent besonnt. „Ich muss für diese Pracht nicht einmal viel leisten“, erklärt ein sichtlich zufriedener Besitzer. Es gedeihen Hartriegel, Felsenbirne, Kornelkirschen, Liguster, Wildrosen, Kreuzdornen, Schneeball, Sanddorn, Wachholder, Weissdorn, Stechlaub, aber auch grössere Gehölze, wie Feld-Ahorn, Nussbäume, Hängebirken, Vogelbeeren, Vogelkirschen und vieles mehr. Rolf Bischofberger: „Wenn ich sehe, was sich in dieser Hecke alles bewegt, wieviele Schmetterlinge und Vögel es hat, weiss sich, dass sich ihr Erhalt lohnt.“

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