Das Restaurant Eggli oberhalb von Appenzell ist mittlerweile nicht nur für seine Aussicht bekannt, sondern auch für die Hochlandrinder mit ihren markanten Hörnern, aber auch für eine ganze Reihe Kleintiere. Direkt in der Nachbarschaft liegt die Alp mit der Hecke von Theo Baumgartner, der die Weidefläche zwar verpachtet hat, sich aber selber noch um die kleine Wildnis auf fast 1200 Metern über Meer kümmert. 23 Heckenpflanzenarten zählten die Experten hier auf einer Länge von über 100 Metern. „Ich musste etwas Lehrgeld zahlen“, erklärt Theo Baumgartner, der eigentlich in Au im Rheintal wohnt. „Zuerst wurden Heckenpflanzen von Rindern zerdrückt und ich musste sie einhagen. Ausserdem werden sie manchmal auch von Rehen attackiert.“ Die schöne und gut vernetzte Hecke säumt einen kleinen Bach, der sich in nördliche Richtung entwässert. Auf die Frage, was ihn zur Heckenpflanzung motiviert hat, sagt er: „Wir haben der Natur nur genommen. Wir müssen etwas zurückgeben. So bin ich beispielsweise auch für das Projekt Resi am Alpenrhein. Wenn ich mit dem Anhänger und Stauden hochkomme, gibt es manchmal schon Diskussionen mit anderen Bauern. Sie sagen: Wir reissen Stauden raus und du pflanzt welche.“  Den Startschuss zum Heckenbau gab ein Neuntöter-Projekt, doch bisher konnte in der Hecke noch keine dieser Vögel nachgewiesen werden. Doch Theo Baumberger sah sie in der Umgebung.  Die Voraussetzungen sind jedenfalls da. Vielleicht fehlen für verschiedene Tierarten einige Kleinstrukturen wie Holzhaufen.  In Baumgartners Hecke wachsen Berberitze, Felsenbirne, Haselsträucher, schwarzer und roter Holunder, Kreuzdorn, Liguster, Schwarzdorn, Weissdorn, Hagebuche und andere Pflanzen, teilweise noch jung, teilweise schon älter. Aus einer gewissen Distanz, vom Stall aus, sieht der Blick auf die Hecke, mit dem kleinen grünen Hang, den beschneiten Bergen des Säntismassivs und dem stahlblauen Himmel beinahe so aus, als wäre man auf einer Werbetour für Schweiz Tourismus.